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Slow Food & Kochnomadin – Essen als Praxis der Verbindung

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In meiner Arbeit als Yogalehrerin und Kochnomadin begegne ich immer wieder demselben Kern: Verbindung. Zwischen Körper und Atem. Zwischen Mensch und Natur. Zwischen uns allen – dort, wo wir gemeinsam an einem Tisch sitzen.


Slow Food ist für mich Ausdruck genau dieser Haltung. Es geht nicht nur darum, was wir essen, sondern wie – und mit wem.


Essen als achtsame Praxis


So wie Yoga uns lehrt, den Atem zu spüren, lehrt uns Kochen, das Leben zu schmecken. Jede Zutat erzählt eine Geschichte. Jeder Handgriff ist ein Akt der Aufmerksamkeit. Wenn wir schneiden, rühren, riechen und kosten, sind wir im Hier und Jetzt – ganz bei dem, was entsteht.


Slow Food ist in diesem Sinn wie eine Form der Meditation: eine Einladung, Tempo herauszunehmen und uns mit dem zu verbinden, was uns wirklich nährt.


Saisonal & regional – Kochen im Rhythmus der Natur


Als Kochnomadin bin ich unterwegs – mal in den Bergen, mal am Meer, mal mitten in der Stadt. Überall lerne ich Produzent*innen kennen, die im Einklang mit der Natur arbeiten. Saisonal und regional zu kochen bedeutet, mich von der Erde führen zu lassen. Im Frühling Leichtigkeit und Frische, im Sommer Fülle, im Herbst Wärme, im Winter Tiefe und Einkehr.


Dieser natürliche Rhythmus erinnert mich an Yoga: aufbauen, halten, loslassen, ruhen – ein ewiger Zyklus von Werden und Vergehen.


Der Tisch als Herzstück der Gemeinschaft


Wenn wir uns auf einem Retreat um einen Tisch versammeln, passiert etwas Wunderschönes. Fremde werden zu Vertrauten, Gespräche entstehen, Lachen füllt den Raum. Zwischen dampfenden Schüsseln und duftenden Gewürzen entsteht Verbindung – jenseits von Sprache, jenseits von Rollen.


Das Teilen einer Mahlzeit ist eine zutiefst menschliche Praxis. Es öffnet Herz und Sinne. Es erinnert uns daran, dass wir Teil eines grösseren Ganzen sind.


Nahrung für Körper, Geist & Seele


Ob auf der Yogamatte oder am Herd – es geht immer um Präsenz. Darum, im Moment zu sein, aufmerksam, offen, dankbar. Slow Food ist für mich deshalb nicht nur eine kulinarische Bewegung, sondern eine spirituelle. Eine, die uns lehrt, dass Nahrung nicht nur den Körper stärkt, sondern auch das Miteinander, die Erde und das Leben selbst.

Wenn wir bewusst essen, ehren wir das, was uns nährt. Wenn wir gemeinsam essen, nähren wir uns gegenseitig.


„Slow“ bedeutet nicht, weniger zu tun – sondern tiefer zu spüren. Mit jedem Atemzug, jedem Bissen, jedem Moment.


Mit Liebe,

Joëlle



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